Untersuchung von Padre Pio

Während Pater Pio noch im Kloster San Giovanni Rotondo lebte, kam 1921 ein vom Vatikan gesandter Bischof, um eine sehr "diskrete" Untersuchung durchzuführen. Rom wollte das Leben und die Persönlichkeit von Padre Pio "vor Ort" beurteilen. Erst 40 Jahre nach seinem Tod werden die Ergebnisse dieser Untersuchung veröffentlicht. Pater Pio wird dort in einer einfachen und direkten Sprache vorgestellt, oft wird ihm das Wort überlassen...
Ein außergewöhnliches Dokument, das zum ersten Mal ausführlich über die außergewöhnlichen Phänomene seines Lebens berichtet.

Am 14. Juni 1921 klopft ein Priester an die Tür des Klosters San Giovanni Rotondo. Raffaello Carlo Rossi, ein zukünftiger Kardinal und Apostolischer Besucher, der vom Heiligen Offizium geschickt wurde, um Pater Pio heimlich zu "untersuchen". Zu dieser Zeit hatten die Ordensleute mit dem Stigma einen großen Ruf, aber auch bemerkenswerte Verleumder gemacht, und an der Spitze standen P. Agostino Gemelli und Mgr. Pasquale Gagliardi, die seine Tugenden in Frage stellten. Das ist es, was den Vatikan in Bewegung gesetzt hat.
Der Bischof blieb acht Tage im Konvent. Er befragte die Mitbrüder der Kapuzinermönche, den Provinzial, den Oberen, alle Priester der Pfarrei und schließlich P. Pio selbst, um schließlich ihre Aussagen zu berichten. Er verpflichtete sie alle unter Eid, die Wahrheit zu sagen und diese Untersuchung geheim zu halten.
Mehr als vierzig Jahre nach dem Tod des Heiligen (September 1968) wird dieses Dokument heute dank der Nachforschungen von Pater Francesco Castelli in seiner Gesamtheit veröffentlicht.
"Ein außergewöhnliches Dokument", so definierte Vittorio Messori, der berühmte italienische Journalist, dieses Werk. In seinem Vorwort lädt er die Leserinnen und Leser ein, sich an diesem Text zu messen, um seine Originalität und Schönheit zu beurteilen. Seine Qualitäten entspringen der "Einfachheit der verwendeten Sprache", die uns Pater Pio auf eine aufmerksame und faszinierende Art und Weise präsentiert.
Es ist wie ein Film, der sich vor unseren Augen entfaltet und Zeuge einer Woche im Leben des Vaters ist. Was seine Mitbrüder nicht ausdrücken können, wird P. Pio selbst sagen, mit der Hand auf dem Evangelium, dank der 142 Antworten auf die Fragen von Bischof Rossi, ausführliche Antworten über seine übernatürlichen Gaben, seine Gesundheit, seinen Geschmack und seine Freundschaften.
Unter Eid gesteht der Vater das Phänomen der Bilokation sowie andere übernatürliche Charismen, die ihm von Gott geschenkt wurden, ein. P. Pio erzählt zum ersten Mal ausführlich von seiner Stigmatisierung.
Der untersuchende Bischof schreibt seinerseits einen kompromisslosen, aber ehrlichen Bericht, der das Ergebnis umfangreicher Untersuchungen in allen Bereichen ist.
Ein außergewöhnliches Dokument, um diesen großen Heiligen des 20. Jahrhunderts besser kennen zu lernen.

Francesco Castelli ist Priester und trägt als Historiker zur Postulation für die Sache der Seligsprechung von Papst Johannes Paul II. bei. Er lehrt moderne und zeitgenössische Geschichte der Kirche am Institut für Sozial- und Religionswissenschaften "Romano Guardini" in Tarent. Er ist Direktor des Historischen Archivs der Diözese Tarent und arbeitet mit mehreren Zeitungen zusammen. Vor kurzem entdeckte und veröffentlichte er den dritten Brief von Karol Wojtyla an Pater Pio.